Ich habe den Schritt gewagt und einen SMART Electric Drive (ED) angeschafft. Von nun an werde ich über meine Erfahrungen hier berichten. Zunächst mal zu den Rahmenbedingungen…
In diesem Szenario könnte Elektro heute schon sinnvoll sein:
I. Wir haben eine Garage mit Steckdose. Aus meiner Sicht ist aktuell Elektromobilität nicht sinnvoll, wenn man das Auto vor der Wohnung auf der Straße stehen hat, da man wohl das Kabel aus dem Fenster hängen müsste. Lademöglichkeiten an Laternen gibt es leider (noch) nicht. Ich plane ED jeden Abend in der Garage zu parken.
II. Meinen Weg zur Arbeit lege ich zum größten Teil im Zug zurück. Ich benötige täglich das Auto nur für die kurze Strecke (2km) zum Bahnhof.
III. Gefühlt 90% meiner Fahrten sind maximal 10 km in der Nachbarschaft.
IV. Wir haben noch ein größeres Auto mit einem herkömmlichen Antrieb.
V. Der Wagen ist geleast (s. nächstes Kapitel). Zum Einen ist der Listenpreis aus meiner Sicht einfach nur frech – hier hat Smart wohl den Zuschuss einfach vorher draufgeschlagen und Kosten für Entwicklung auf den Kunden abgewälzt. Zum Zweiten: Wer kauf in drei Jahren ein gebrauchtes E-Auto? Also wie werde ich die Karre wieder los?
Bestellung
Ich habe mich das erste Mal für Leasing entschieden. Der Deal war gut, er war sogar bei mydealz gelistet (hier zum Angebot von Smart Rhein-Neckar). Grundpreis beträgt 159€, die Anzahlung wird durch den staatlichen Zuschuss abgedeckt. Hinzu kommen lediglich Überführung und Zulassung (knapp 500€). Ich habe mich noch für Allwetterreifen, einen Lack in Mattoptik und schöne Felgen entschieden, was den Preis nochmals leicht angehoben hat. Sonst sind Extras wie Tempomat und Abstandswarner Serie.
Ich habe mich für das Ladekabel mit Schuko-Stecker entschieden (s. oben Punkt I). Somit plane ich nicht, das Auto irgendwo außerhalb meiner Garage zu laden.
Rund drei Monate nach der Bestellung bekam ich den kleinen Flitzer geliefert. Kurz Weihnachten, was wohl nicht gerade der ideale Zeitpunkt für erste Erfahrungen mit Elektromobilität ist.
Erste Eindrücke
Zunächst mal zu den ersten Eindrücken ohne äußere Einflüsse, sprich Temperaturen: Im Stadtverkehr wie auch in und zwischen den Dörfern macht das Ding super Spaß. Drehmoment ist direkt da und sorgt für ordentlich Beschleunigung, die so manchen Sportwagen vor Neid erblassen lässt. Wendekreis ist vergleichbar mit einem Golfkart und die Parkplatzsuche ist mit einem Smart ja schon immer einfacher gewesen.
Die ersten Kilometer haben mich auf jeden Fall grinsen lassen.
Leider musste ich aber auch unmittelbar feststellen, dass die angebenden 160km im Winter reine Utopie sind. Bei eingeschalteter Heizung und mäßig benutzter Klimaanlage sollte man keine Strecke über 80km mit einer Akkuladung planen. Dazu mehr in folgenden Beiträgen.
Was ich ganz nett fand, ist die Idee der Vorklimatisierung: Per „App“ (Es ist keine App, sondern eine URL www.smart.com/smartcontrol) lässt sich das Auto, sofern es noch am Kabel hängt, aufwärmen. Dies ist auch besser für den Akku und führt zu einem geringeren Verbrauch auf den ersten Kilometern.
Apropos App: Ich habe mich mit Absicht für das kleine Radio entschieden, dafür mit zentraler Handyhalterung. Die App Cross Connect bietet die meisten Funktionen des großen Radios inklusive Navi an, wobei Usability wie auch Funktionsumfang mich relativ schnell enttäuscht haben. Auch hier werde ich nochmals ausführlich testen.